Ist die Konzentration von Chloriden bei bestimmten chemischen Vorbehandlungsschritten zu hoch, führt das zu Lochkorrosion an den Bauteilen. Daher sollten Sie auf die richtige Konzentration in der Vorbehandlung achten. Welche Werte relevant sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Zu hohe Chloridkonzentrationen beim Anodisieren(Eloxieren)
Chloride sind Korrosionstreiber und sollten daher in der chemischen Vorbehandlung auch beim Anodisieren berücksichtigt werden. Im schwefelsauren Anodisierbad katalysiert vorhandenes Chlorid die Auflösung von Aluminium und fördert in Verbindung mit entsprechenden Stromdichten Korrosion auf dem Material. Aus diesem Grund empfiehlt die Qualitätsgemeinschaft Qualanod die Einhaltung eines maximalen Chloridgehaltes von 100 mg/L im Anodisierbad, was einer Menge von 1 kg Chlorid aufgelöst in 10.000 Litern Anodisierbad entspricht.
Wie kann man Chloridkorrosion am Bauteil erkennen?
Beim Überschreiten des Grenzwertes tritt am Bauteil Lochkorrosion auf, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Beginnend mit einem Durchmesser von ca. 0,5 -2 mm zeigen sich unregelmäßige Vertiefungen mit teilweise ausgefranstem Rand. Die oftmals recht tiefen Löcher wirken auf der Oberfläche schwarz. Die Verteilung ist hierbei scheinbar willkürlich auf der gesamten Materialoberfläche, sie ist jedoch oftmals im Randbereich des entsprechenden Bauteils stärker ausgeprägt. Tritt diese Art der Korrosion auf dem anodisierten Material auf, so ist dieses so natürlich nicht mehr verkaufsfähig.
Wie gelangt das Chloridin das Anodisierbad?
Drei wesentliche Quellen können hierzu in Betracht gezogen werden:
1.In Regionen mit hohem Salzgehalt im Grundwasser besteht die Gefahr bei Verwendung von entsprechend chloridbelastetem Stadt-oder Brunnenwasser. Eine Wasseranalyse gibt hier Auskunft über die aktuelle Chloridbelastung.
2. Der Einsatz einer ungeeigneten Schwefelsäure. Auch wenn die Überprüfung von Schwefelsäure-Qualitäten in Deutschland im Jahr 2018 (siehe Merkblatt A05, VOA –Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium ) generell Chloridgehalte von weniger 10 ppm gezeigt hat, sollte man diese mögliche Fehlerquelle bei den heutigen, globalen Lieferketten nicht ganz außer Acht lassen.
3. Menschliches Versagen. Menschliches Versagen kommt dann in Betracht, wenn das Anodisierbad statt mit der notwendigen Schwefelsäure versehentlich mit Salzsäure eingestellt wird.
Welche Maßnahmen müssen getroffen werden?
Um einen kritischen Chloridgehalt im Anodisierbad zu beseitigen, bleibt meist nur der Austausch der entsprechenden Badlösung. Chloride können zwar theoretisch auch in Form schwerlöslicher Silbersalze ausgefällt werden, diese Maßnahme scheidet aber bereits aus Kostengründen aus. Für den Neuansatz bietet sich dann gegebenenfalls die Verwendung von Mischwasser oder vollentsalztem Wasser an.