September 10

Manchmal beobachtet man zu Wochenbeginn beim Produktionsstart das folgende Phänomen auf dem Reinigungsbad: Eine ölartige, gelbliche oder bräunliche Schicht schwimmt auf der Oberfläche des Reinigungsbades und man fragt sich, was es ist. Zunächst wird man Ölrückstände vermuten, die sich z.B. während einer Ruhephase aus dem Bad abgeschieden haben. Doch es muss nicht unbedingt Öl sein, sondern es kann sich auch um Bestandteile aus dem Reinigungsprodukt selber handeln.

So ist es auch möglich, dass sich Tenside (Netzmittelkomponenten) aus dem Bad abgeschieden haben und jetzt ebenfalls eine ölähnliche Schicht an der Badoberflächen bilden.  Doch wie kann man unterscheiden, ob es sich um Öl oder Tenside handelt?

Das lässt sich leicht mit der folgenden Methode überprüfen. Man entnimmt etwas von der ölähnlichen Schicht und gibt diese in einen Behälter mit warmem Wasser.

Abgeschöpfte Deckschicht.

Beide Komponenten werden anschließend intensiv gemischt und man beobachtet das Verhalten der Mischung. Tritt schnell eine erneute Phasentrennung auf, handelt es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um Ölrückstände. Lässt sich die ölärtige Phase jedoch im Wasser einarbeiten, so kann man davon ausgehen, dass es sich um Tenside/Netzmittel aus dem Reinigungsprodukt handelt.

Wie wirkt sich eine ölartige Schicht auf die nachfolgenden Prozessschritte aus?

Beim Auftreten entsprechender Deckschichten sollte man schnell nach den Ursachen suchen, denn im Falle von Öl wird die Ware zwar zunächst im Bad gereinigt, dann aber beim Ausheben durch die Öldeckschicht erneut „beölt“. Die Reinigung ist also hinfällig. Durch Austrag des Öls mit der Ware erfolgt zudem eine Kontamination der nachfolgenden Prozesszonen. Im Falle einer Deckschicht aus Tensiden/Netzmitteln wird die gereinigte Oberfläche zwar meist nicht beeinflusst, die ausgetragenen Tenside können aber zu Schaumproblemen in den nachfolgenden Zonen führen. Daher sollte eine Deckschicht immer durch geeignete Maßnahmen wie Überlauf, Ölabscheider usw. vom Bad entfernt werden.

Im Falle einer Decksicht aus Tensiden reicht es oft aus, die Lufteinblasung im Bad einzuschalten oder das Bad auf andere Art und Weise umzuwälzen, um die abgeschiedene Schicht wieder in das Bad einzuarbeiten.

Wie kommt es zur Deckschichtbildung?

Eine Deckschicht aus Öl entsteht durch die Reinigung größerer Mengen an stark beöltem Material oder die Verwendung von demulgierend wirkenden Reinigersystemen, die eine gezielte Phasentrennung bewirken.

Die Deckschicht aus Tensiden/Netzmitteln kann es durch einen ungeeigneten Reiniger verursacht werden. Durch eine Direktheizung im Reinigungsbad und deren meist sehr heißen Heizungsoberflächen kann es zur lokalen Überhitzung des Reinigers im Bereich der Heizungsoberfläche kommen. Dies kann es dann zur Trennung der Tenside/Netzmittel vom Rest des Reinigers führen. In der Folge steigen kleine Tensidtropfen auf und bilden eine entsprechende Deckschicht an der Badoberfläche des Reinigers.

Hiermit ist insbesondere dann zu rechnen, wenn keine Badumwälzung zur Verfügung steht, die einen schnellen Stoffaustausch an der Heizungsoberfläche ermöglicht. Oftmals reicht es also, die vorhandene Badumwälzung/ Lufteinblasung einzuschalten, um das Problem zu lösen. Gegebenenfalls sollte man auch zu einem weniger temperaturempfindlichen Reinigungsprodukt wechseln.


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