September 14

Durch die Vorbehandlung von Aluminiumoberflächen in alkalischen E6-Langzeitbeizen werden fein-matte, sehr dekorative Oberflächen erzielt. Diese Optik wird jedoch durch Anreicherung bestimmter Störstoffe derart beeinträchtigt, dass die anodisierte Ware oftmals nicht verkaufsfähig ist und nachgearbeitet werden muss.

Neben den bekannten Zinkverunreinigungen, die im alkalischen E6 – Langzeitbeizbad zur Grobkornbildung führen, sollten auch andere Verunreinigungen beachtet werden.

So können auch Zinnverbindungen Probleme verursachen, wenn ein bestimmter Gehalt überschritten wird. Auch wenn die maximalen Gehalte aufgrund der jeweiligen Beizbad-Zusammensetzung variieren können, wurde seitens Alufinish hierzu ein Richtwert von maximal 100 mg/L Sn anhand von Praxisergebnissen definiert.


Liegt der Gehalt oberhalb von 100 Milligramm Zinn (Sn) pro Liter Beizbad, dann kann es neben einem fehlenden Mattfinish auch zur Ausbildung von korrosionsähnlichen Vertiefungen im Material kommen, die in Form kleiner „Mulden“ auf der Oberfläche sichtbar sind. Je höher der Zinngehalt im Beizbad ist, desto stärker zeigt sich die Ausprägung dieser Störung.

Verunreinigung einer E6-Beize mit 400mg/l Zinn und die Folgen am Fertigteil

Wie gelangt das Zinn in die alkalische E6 – Langzeitbeize?

Sind elektrolytisch bronze- bzw. schwarz gefärbte, anodisierte Oberflächen aufgrund von fehlerhafter Ausführung nachzuarbeiten, so müssen diese zunächst enteloxiert werden, um die vorhandene Oxidschicht (+ Färbung) vor der erneuten Vorbehandlung zu entfernen. Hierzu werden üblicherweise alkalische E0-Beizen verwendet. Stehen diese aus verschiedenen Gründen jedoch nicht zur Verfügung, bleibt dem Eloxalbetrieb meist nur ein Abbeizen in der vorhandenen alkalischen E6-Langzeitbeize. Je nach Menge der abzubeizenden Oberflächen gelangen so mehr oder weniger große Anteile an Zinn in das entsprechende Beizbad, reichern sich dort an und führen schließlich zu der benannten Störung. Die Störung kann auch durch stark mit Zinn kontaminierte E0-Beizen verursacht werden, wenn dann entsprechende Badanteile zum Auffüllen einer E6-Beize verwendet werden.

In der Vergrößerung sind die hier ca. 40 µm tiefen Korrosionsmulden gut zu erkennen.

Wie kann man vorbeugen und das Problem lösen?

Um das Problem zu vermeiden, sollte man daher entsprechende Fehlchargen in einem separaten E0-Beizbad enteloxieren und diese belastete Badlösung nicht zum Auffüllen einer E6 Beize verwenden.

Ist das Problem erkannt, so kann man mit ausreichenden Zusätzen von Natriumsulfid gegensteuern. Hierbei muss jedoch unbedingt eine Ruhezeit (ohne weiteres Beizen, z.B. am Wochende) eingehalten werden. Ansonsten ist der Natriumsulfid-Zusatz meist wirkungslos.


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