November 4

Beim klassischen, elektrolytischen Färben von Aluminiumoberflächen mit Zinnsalzen erhält man bei korrekter Fahrweise und den richtigen Färbebadeinestellungen einheitliche Färbungen von Bronze bis Schwarz.

Manchmal beobachtet man jedoch auch inhomogene Färbungen auf dem Warenträger, sodass ein Blick auf die Ware genügt, um die Ungleichmäßigkeit zu erkennen.

Typischer, elektrolytischer Färbeprozess mit Zinnsalzen und Alficolor – Produkten.

Ein derartiges Problem ist in der Branche bekannt als so genannter „Bildschirm“ oder „Spiegelei“ – Effekt. Hier wird einfach bildlich beschrieben, wie die Inhomogenitäten auf der gefärbten Ware aussehen:

Bildschirm – Effekt:

die Ware erscheint außen dunkler und innen heller

Spiegelei-Effekt

die Ware erscheint außen heller und innen dunkler

Am Beispiel der folgenden Bilder lässt sich der Effekt im Betrieb am besten beschreiben:

Typischer „Bildschirm-Effekt“ – die Ware wirkt außen dunkler und innen heller.

Typischer „Spiegelei-Effekt“ – die Ware wirkt außen heller und innen dunkler.

In beiden Fällen führt der unerwünschte Effekt zu nicht verkaufsfähiger Ware und muss daher vermieden werden. Doch was sind die Ursachen für diese zwei Probleme?

Die Stromführung und Kontaktierung als Fehlerquelle 

Hier lohnt der Blick auf die richtige Stromführung und Kontaktierung während des Färbeprozesses.

Durch ungünstige und/oder unzureichende Kontaktierung der Ware am Warenträger in Verbindung mit zu viel oder zu wenig Färbespannung können die Effekte auftreten.

Im Falle des „Bildschirm-Effekts“ ist die Stromdichte in der Mitte des Warenpakets zu gering, während der Randbereich ausreichend gefärbt ist. Die Ware erscheint außen also dunkler gefärbt als innen.

Im Falle des „Spiegelei-Effekts“ ist es umgekehrt. Hier ist die Mitte des Warenpakets korrekt dunkel gefärbt, also bereits genügend Stromdichte vorhanden, während im Außenbereich schon ein Übermaß vorliegt. Die Ware wirkt dann außen heller gefärbt als innen.

Welche Korrekturmaßnahmen sind notwendig?

  • Bildschirm-Effekt: Färbespannung erhöhen
  • Spiegelei-Effekt: Färbespannung reduzieren

Diese Korrekturmaßnahme sollte schrittweise erfolgen, indem man z.B. in 1 bis 2 Volt-Schritten erhöht oder reduziert und dann erneut prüft.

Da die Färbeergebnisse auch immer von einem Zusammenspiel der Badchemie, Anlagenbedinungen und Stromführung/Kontaktierung abhängig sind, sollten auch die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

  • Ist die Kontaktierung an der Ware ausreichend dimensioniert und richtig platziert?
  • Ist die Badchemie korrekt eingestellt (korrektes Verhältnis von Zinn : Schwefelsäure : Stabilisator)?
  • Haben sich die Badtemperaturen verändert?
  • Gibt es größere Gehalte an Störionen (wie z.B. Nitrat) im Bad?
  • Sind die Eloxalbedingungen korrekt gewählt worden?

Unter Berücksichtung dieser Maßnahmen sollte eine einheitliche Färbung der Ware wieder möglich sein.


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