Ein gängiges Problem, dem man im Betrieb von eloxierten Oberflächen begegnet, ist das Auftreten von unerwünschten Ablaufspuren und Farbaufhellungen während des Transports der bearbeiteten Waren in die Entnahmestation. Diese Spuren sind deutlich sichtbar und lassen sich nicht einfach entfernen. In einigen Fällen können sogar Aufhellungen aufgetreten sein, insbesondere bei entsprechend gefärbten Produkten. Die betroffene Ware ist in diesem Zustand nicht für den Verkauf geeignet und erfordert zusätzliche Nacharbeit.
Ursachen für solche Ablaufspuren im Eloxalbetrieb können vielfältig sein
Ablaufspuren können grundsätzlich durch viele Ursachen entstehen, wie z.B.
- bereits durch Vorkorrosion am Rohmaterial verursacht
- durch unzureichende Spültechnik nach Beiz- und Glänzprozessen
- Antrocknung von Prozessflüssigkeiten bei zu langen Abtropfzeiten
- Abläufer in falsch eingestellten Heißverdichtungsbädern
Aber auch die einfache Abscheidung von Prozessbadflüssigkeiten bzw. – nebeln am Warenträgerbalken, kann eine Fehlerursache sein. Insbesondere feinste Beiznebel, die sich beim E6- oder E0-Beizen, Glänzen, sowie beim Eloxalvorgang bilden, scheiden sich auf dem Warenträgerbalken ab. Diese konzentrieren sich vorzugsweise an der Unterseite des Warenträgerbalkens. Alkalische Rückstände werden durch nachfolgende saure Badnebel teilweise neutralisiert, verkrusten und verbleiben dort bis zum Abschluss des Heißverdichtungsvorgangs. Beim Ausheben des Warenträgers werden diese dann durch die Badnebel (heißer Wasserdampf) erneut gelöst und das aggressive Gemisch tropft über die fertige Ware ab. Je nach Menge, pH-Wert der Mischung und deren Einwirkzeit auf die Oberfläche entstehen so mehr oder weniger sichtbare Ablaufspuren auf der Ware bzw. an deren Ablaufkanten. Eine Nacharbeit ist meist die Folge.
Der Vergleich von verschmutzten und sauberen Warenträgern verdeutlicht die Fehlerquelle.
Wie können Ablaufspuren vermieden werden?
Das Problem lässt sich durch eine einfache Maßnahme lösen: Die regelmäßige Spülung der Warenträger mit Wasser entfernt potenzielle Rückstände effektiv. Diese Reinigung kann manuell erfolgen, zum Beispiel durch das Abspritzen mit einem Wasserschlauch über den Spülbädern. Bei hartnäckigen Ablagerungen kann gelegentlich nur das mechanische Abschleifen des Warenträgers helfen. Alternativ ist auch eine automatisierte Reinigung im laufenden Prozess möglich, sofern die Anlage entsprechend konzipiert ist. Ein Beispiel hierfür zeigt die Vorbehandlung, bei der der gesamte Warenträgerbalken in einem Spülbad gereinigt wird.